Wir hatten uns kürzlich die Frage gestellt, ob ein Internes ATX Netzteil oder ein externes Netzteil sparsamer ist. Dies haben wir mit dem ASRock AM1H-ITX Mainboard und einem [ilink=https://technikaffe.de/cpu-amd_athlon_5350-381]AMD Athlon 5350 (4x 2,05GHz, 25W TDP)[/ilink] überprüft. Das ASRock AM1H-ITX verfügt sowohl über einen DC-Eingang (externes Netzteil) als auch über eine 24-Pin ATX-Stromversorgung.

Als Netzteile kommen ein Scalar 72W Trafo Transformator Netzteil (extern) sowie das interne ATX-Netzteil Be quiet! BN140 System Power 7 mit 300W (kleinstes Modell) zum Einsatz. Mainboards mit DC-Stromanschluss für ein externes Netzteil sind aktuell noch rar gesät, denn erst die neuen Intel Bay Trail und Haswell sowie AMDs AM1 Prozessoren haben einen so niedrigen Verbrauch, dass sich die Nutzung eines externes Netzteils lohnt.

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Ausnahme sind fertig zusammengebaute Mini-PCs wie die Zotac Zboxen oder die Intel NUCs, die es mit aufgelöteten ULV-Prozessoren schon länger mit externen Netzteilen gibt. Für Bastler, die ihren PC lieber selbst zusammen bauen, gibt es aktuell aber wie geschrieben eine sehr begrenzte Auswahl.

[title]Mainboards mit DC-Stromanschluss[/title] Wir haben hier eine Auswahl aller aktuell erhältlichen Mainboard mit DC-Stromanschluss aufgelistet. Bis auf das ASRock AM1H-ITX kommen auf allen Mainboards DDR3-So Dimms (eventuell auch DDR3L-So Dimms) zum Einsatz. [b]Intel – Bay Trail[/b] – ASRock Q1900DC-ITX (Mini-ITX, Intel Celeron J1900 onBoard CPU, 2x DDR3-So Dimm, 2x SATA3, 2xSATA2, HDMI, DVI) [b]Intel Haswell (Sockel 1150)[/b] – ASRock H81TM-ITX (Thin Mini-ITX, H81 Chipsatz, 2x DDR3-So, 2x SATA3, 1x mSATA, HDMI, DVI)
– ASUS H81T (Thin Mini-ITX, H81 Chipsatz, 2x DDR3-So, 1x SATA3, 1x SATA2, 1x mSATA, HDMI, DVI)
– ASUS Q87T (Thin Mini-ITX, Q87 Chipsatz (OC), 2x DDR3-So, 4x SATA3 ([b]Raid möglich[/b]), 1x mSATA, DP, HDMI)
– Gigabyte GA-H81TN (Thin Mini-ITX, H81 Chipsatz, 2x DDR3-So, 2x SATA3, 1x mSATA, DP, HDMI)
– Gigabyte GA-H87TN (Thin Mini-ITX, H87 Chipsatz, 2x DDR3-So, 4x SATA3 ([b]Raid möglich[/b]), 1x mSATA, DP, HDMI)
– Gigabyte GA-B85TN (Thin Mini-ITX, B85 Chipsatz, 2x DDR3-So, 3x SATA3, 1x SATA2, 1x mSATA, DP, HDMI)
– Gigabyte GA-Q87TN (Thin Mini-ITX, Q87 Chipsatz (OC), 2x DDR3-So, 4x SATA3 ([b]Raid möglich[/b]), 1x mSATA, DP, HDMI) [b]AMD (Sockel AM1/Fs1b)[/b] – ASRock AM1H-ITX (Mini-ITX, [b]2x DDR3-1600[/b], 4x SATA3, DP, HDMI, DVI, [b]unterstützt DC+ATX24[/b])

Anonsten kann theoretisch jedes Mainboard für ca. 32 Euro mit dem PicoPSU-90 12V DC-DC ATX mini-ITX 0-90W Netzteil auf einen DC-Stromanschluss umgerüstet werden.

[title]Messungen: Externes vs. Internes Netzteil[/title] Hier sind unsere bisherigen Messungen aufgelistet. Habt ihr auch ein Mainboard mit DC-Stromanschluss, dann teilt uns doch auch euren Verbrauch mit!
[table] [tr][td][/td][td][b]Mainboard[/b][/td][td][b]CPU[/b][/td][td][b]Externes 70W Netzteil (Scalar)[/b][/td][td][b]Be quiet! BN140 System Power 7 mit 300W[/b][/td][/tr] [tr][td]Idle / Win 7[/td][td]ASRock AM1H-ITX[/td][td]AMD Athlon 5350[/td][td]13W[/td][td]17W[/td][/tr] [tr][td]Volllast (Prime 95) / Win 7[/td][td]ASRock AM1H-ITX[/td][td]AMD Athlon 5350[/td][td]38,5W[/td][td]41W[/td][/tr] [/table]

Bei unserem Aufbau aus einem ASRock AM1H-ITX mit einem AMD Athlon 5350 ist das externe 70W-Netzteil zwischen 2,5W (Last) und 4W (Idle) sparsamer als das schon recht sparsame Be quiet! BN140 System Power 7 mit 300W ATX-Netzteil.

[bild 2]

Bei allen Messungen haben wir die Standard-Einstellungen des Bios belassen. Windows Updates wurden durchgeführt und danach der Updater deaktiviert. Alle Treiber wurden von der Herstellerseite heruntergeladen und installiert. Das Netzwerkkabel war eingesteckt. Im Gerätemanager wurde bei dem Idle-Messwerten auf eine Auslastung von 0% geachtet.

[title]Liste getesteter Netzteile[/title] [b]Testsystem:[/b] ASRock AM1H-ITX, AMD Athlon 5350 und 8GB DDR3-1600 und einer 120GB Samsung 840 EVO Series [table] [tr][td][b]Name[/b][td][b]Max. Leistung[/b][/td][td][b]Power off[/b][/td][td][b]Idle[/b][/td][td][b]Last[/b][/td][td][b]Preis[/b][/td][/tr] [tr][td]Salcar 72W Trafo Transformator Netzteil[/td][td]70W[/td][td]1,3W[/td][td]12,7W[/td][td]38,5W[/td][td]14 Euro[/td][/tr] [tr][td]65W FSP065 – AAC Intel NUC i3/i5[/td][td]65W[/td][td]1,1W[/td][td]14,9W[/td][td]38,5W[/td][td]10 Euro[/td][/tr] [/table] [b]Testsystem:[/b] Intel NUC D54250WYK, 2x4GB DDR3-1600 und einer Kingston SSDNow mS200 120GB. [table] [tr][td][b]Name[/b][td][b]Max. Leistung[/b][/td][td][b]Power off[/b][/td][td][b]Idle[/b][/td][td][b]Last[/b][/td][td][b]Preis[/b][/td][/tr] [tr][td]Salcar 72W Trafo Transformator Netzteil[/td][td]70W[/td][td]0,8W[/td][td]6,6W[/td][td]35,5W[/td][td]14 Euro[/td][/tr] [tr][td]65W FSP065 – AAC Intel NUC i3/i5[/td][td]65W[/td][td]0,5W[/td][td]6,1W[/td][td]34,2W[/td][td]10 Euro[/td][/tr] [/table] [title]Fazit[/title] Ein externes Netzteil birgt nochmal eine deutliche Stromersparnis, in unserem Fall sind im Idle bis zu 25% Stromersparnis möglich (13W vs. 17W). Da sich die meisten PCs und auch NAS-Systeme die meiste Zeit im Idle Modus befinden, kann sich ein externes Netzteil lohnen, allerdings sind die Mainboards mit DC-Stromanschluss meist noch etwas teurer.

Natürlich sind 4W Unterschied nicht sehr viel, wenn man aber sowieso vor dem Kauf eines neuen Systemes steht, kann man die Stromersparnis mit einfließen lassen – manchmal lohnt es sich auch einfach nicht. Da auch unter den externen Netzteilen selber zum Teil große Unterschiede sind, haben wir eine Tabelle erstellt, in der wir alle von uns getesteten, externen Netzteile sammeln werden.

14 Replies to “Internes ATX-Netzteil oder externes Netzteil – Was ist sparsamer ?”

  • wahli says:

    Hallo Stefan, lange habe ich auf den Test gewartet. Kannst du bitte noch die komplette Hardware angeben? Also Arbeitsspeicher, SSD, usw. welche bei den Verbrauchsmessungen verwendet wurde.
    Mich wundern die Unterschiede beim Verbrauch zu anderen Testseiten. Bei computerbase waren es im Idle 8W mit ext. Netzteil und 23W mit einem Bequiet E9 400W (Board: MSI AM1I). Bei planet3dnow war der Idlewert bei 6,1W mit Pico-PSU und mit HEC P3D300 (300W 80 PLUS Bronze) sind es 16W (Board: MSI AM1I).
    Anscheinend ist das MSI-Board nochmals sparsamer. Das Asus-Board hat ja zusätzliche Features wie 4 x SATA, 7.1 Sound, DisplayPort. Evtl. ist auch der DC-Teil nicht so effizient.
    Was mich ebenfalls wundert: bei computerbase verbraucht ein J1900-System mehr als ein AMD 5350 System. Bei euch ist es anders rum.

  • Stefan says:

    @wahli: Es kommt schon aufs Mainboard drauf an. Das ein J1900 System mehr verbrauchen soll ist doch völlig unlogisch, dann wäre AMD in der Leistung-pro-W ja besser als Intel obwohl die Strukturbreite größer ist. Kann also nicht sein, mal davon abgesehen, dass Intel AMD einfach immer noch deutlich vorraus ist.

    Der [link=https://technikaffe.de/cpu-intel_celeron_j1900-327]Intel Celeron J1900[/link] hat 10W TDP. Der [link=https://technikaffe.de/cpu-amd_athlon_5350-381]AMD Athlon 5350[/link] hat 25W TDP. Die TDP ist nicht gleich dem Verbrauch, beschreibt aber die maximal benötigte Kühllösung. Auch das spricht doch für einen höheren (maximalen) Verbrauch.

    Unsere Hardware:

    – ASRock AM1H-ITX
    – AMD Athlon 5350 mit beiliegendem, aktiven Kühler (Verbrauch weiß ich jetzt nicht, eventuell so 0,5W)
    – G.Skill DDR3-2133 auf DDR3-1600 mit 1,6V (Auto Einstellung des Mainboards)
    – Samsung 840 Evo Series 120GB
    – Scalar 72W Trafo Transformator Netzteil (extern)
    – Be quiet! BN140 System Power 7 mit 300W (Kaufdatum Mai 2014)
    – Brennenstuhl Primera Line Energiemessgerät PM 231 E

  • Stefan says:

    Ich muss mich selbst ein wenig korrigieren, nachdem ich gestern nochmal das ASRock Q1900-ITX mit dem Intel Celeron J1900 aufgebaut habe. Der Idle-Verbrauch ist tatsächlich identisch mit dem AMD Athlon 5350 auf dem ASRock AM1H-ITX. Beide liegen bei 13W. Ich hatte beim ersten Test bestimmte Komponenten im Bios deaktiviert – da wir das AMD Board in den Standardeinstellungen getestet haben war dies ein unfairer Vorteil für das Intel System.

    Mit den Standardeinstellungen verbrauchen die Systeme im Idle wie gesagt gleich viel. Ich werde die Artikel des Celerons dementsprechend anpassen. Unter Volllast verbraucht das AMD System dann aber immer noch mehr als das Intel System. Wie die genaue Leistung pro Watt aussieht muss ich die Tage errechnen.

  • Sascha says:

    Hi,

    ich schwanke momentan immer noch zwischen picoPSU und normalen Netzteil. Eigentlich hatte ich mich schon für die picoPSU-Lösung entschieden, da ich ein leises und stromsparendes NAS haben möchte, jedoch bin ich nun darauf aufmerksam geworden, dass viele Netzteile nicht mit den neuen C6/C7 Power States vom Intel Haswell klar kommen. Wisst ihr, oder habt ihr das gar getestet, ob das mit picoPSU funktioniert?

    Die Gehäuse-Wahl ist auch sehr schwer. Vor allem finde ich blöd, dass man bei einem picoPSU ein großes Loch hat, wo eigentlich das normale Netzteil wäre. Hab aber endlich einen Anbieter gefunden, der eine passende Blende inkl. Loch für den Stromstecker der picoPSU anbietet. Aktuell fällt meine Wahl nun auf das Fractal Design Node 304. Hier wäre das Netzteil so oder so intern, sodass das Problem mit der Blende wegfällt 🙂 Da jedoch das Gehäuse direkt einen externen Kaltgerätestecker-Anschluss bietet, wäre nun, wenn ich mich für ein picoPSU entscheide, ein externes Netzteil mit Kaltgerätestecker interessant (welches dann ins Gehäuse käme und Strom über den nach außen geführten Kaltgerätestecker bekommt). Könnt ihr da eins empfehlen? Bei Leicke, Scalar, etc. kommen leider keine Kaltgerätestecker zum Einsatz und ein 0815 Netzteil will ich auch nicht 🙂

    Wenn jedoch wegen C6/C7 sowieso ein normales ATX-Netzteil notwendig ist, entfällt die ganze Problematik natürlich.

    Gruß
    Sascha

  • Stefan says:

    @Sascha: Probleme mit den C6/C7 States der Haswells hat sogar mein altes beQuiet 550W Netzteil nicht, gelesen habe ich aber davon. Die PicoPSU hat die Probleme nicht bzw. funktionierte der Pico Wandler mit dem externen Salcar 70W Netzteil sogar bei dem noch sparsameren Intel Bay Trail Prozessor ohne Probleme. Bezüglich der ATX-Blende: Warte mal noch 1-2 Wochen, dann haben wir hier etwas nettes für dich 🙂

  • Wobesi says:

    Hi Stefan,

    schöner Test, interessantes Thema! 🙂

    Ich finde die momentan verfügbaren Boards mit DC-Anschluss sehr interessant. Für mich in Frage kämen das hier getestete „AM1H-ITX“ oder das „Q1900DC-ITX“. Laut den dazugehörigen Anleitungen unterscheiden sich die Boards bezüglich der Energieversorgung aber wie folgt:

    AM1H-ITX: „Please use a 19V power adapter for the DC jack.“
    Q1900DC-ITX“: „Please use a 9~19V power adapter for the DC jack.“

    Ich bin daher davon ausgegangen, dass die AMD-Variante feste 19V benötigt, die Intel-Variante dagegen mit einer internen Mehrbereichseinheit ausgestattet ist und ein externes Netzteil mit einer Spannung zwischen 9 und 19Volt verwendet werden kann. Daher war ich etwas verwundert, dass der hier beschriebene Test des AMD-Boards mit einem 12 Volt Netzteil funktionierte, was nicht der Vorgabe aus der Anleitung entspricht.

    Sind die Anleitungen von Asrock fehlerhaft oder hab ich was übersehen?
    Hast du zu den verwendbaren Netzteilen (bezüglich Spannung) andere Informationen?

    Mit besten Grüßen und … weiter so! *Daumenhoch*
    Wobesi

  • Stefan says:

    @Wobesi: Das ASRock funktioniert einwandfrei auch mit 12V. Die Benchmark (Leistungswerte) sind bei 12V identisch mit denen bei 19V. Ich würde dir aber zum ASRock Q1900DC-ITX raten, das AMD Board hat nur den Vorteil der hardwarebeschleunigten AES. Wenn Du keine Verschlüsselung benutzt, nimm das Intel Board!

  • Wobesi says:

    Hi Stefan,

    uih, das ging aber schnell … Respekt! 🙂

    Darf ich da nochmal kurz nachhaken? Meinem Verständnis nach könnte ich das Asrock Q1900DC-ITX auch mit einem Netzteil mit den Werten 15V/5A versorgen? (Toshiba Notebook-Netzeil, bereits vorhanden)

    Hintergrundinfo: Das soll mal ein Openmediavault-NAS werden mit 1x SSD für OMV + 1-2x 3,5″ HDDs für Daten. Ich schwanke immer zwischen der DC und der ATX-Variante (mit beQuiet System Power 7 300W) … preislich nimmt sich das nix, wenn ein externes Netzteil bereits vorhanden ist.

    Wobesi

  • Stefan says:

    @Wobesi: Du solltest dein externes 75W Netzteil benutzen können sofern der Stecker / Anschluss identisch ist! Bis zu 4 Festplatten würde ich dir auch zu der externen Variante raten, erst darüber macht ein richtiges, internes ATX Netzteil Sinn.

  • Jens says:

    Hallo ans Team,

    eine super Seite habt ihr hier. Bin sehr viel am lesen bei euch. Macht weiter so 🙂
    Da ich auch schon einige Zeit damit liebäugle mir ein NAS zuhause hinzustellen bin ich noch unentschlossen wegen der Stromversorgung.
    Als Systemlaufwerk wollte ich ans interne USB einen Stick stecken und dann 4×3,5″ Festplatten verbauen.
    Das Pico hat ja leider nur ein Sata Stromanschluss und mit den ganzen Adaptern bin ich auch nicht vollends überzeugt. Das man aber Watt einsparen kann mit der PicoPSU ist es halt doch schon eine Überlegung wert.
    Welche Adapter brauch ich denn für die PicoPSU damit ich 4 Sata Festplatten betreiben kann?! Falls ihr das schon irgendwo erähnt haben solltet, dann hab ich das wohl überlesen 🙂

    MfG Jens

  • Stefan says:

    @Jens: Wir empfehlen die 3 Stück InLine SATA Strom-Y-Kabel, SATA Buchse an 2x SATA Stecker gewinkelt.

  • DieserDave says:

    Spannend wär auch mal ne Übersicht über den Stromverbrauch von USVs zu haben.
    Für PicoPSU bzw. „DC-Powered“-Mainboards gibt es eine spezielle: http://www.fit-pc.com/web/products/fit-uptime/

  • Thomas says:

    Hallo! Ich habe mir kürzlich ein neues ITX-Board mit intergierter CPU gekauft (Biostar mit Celeron Quadcore N3150). Betrieben wird es jedoch mit einem Uralt-ATX-Netzteil aus dem Jahr 2004. Im Idle verbrauche ich – mit Energiemessgerät gemessen – ca. 16 Watt.

    Wie viel Watt könnte ich durch eine PicoPSU oder durch ein neues BeQuiet-Netzteil da noch sparen? Danke sehr!

  • Stefan says:

    @Thomas: Ca. 5 Watt sollten als Ersparnis drin sein.

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